... neulich 'ne Katze durch den Atlantik geschwommen ...

... wie's heißt, war Liebe im Spiel.

Montag, 20. April 2009

teh english Kant

helluva bad name in the english speaking world.

Folgendes konnte mich heute erheitern:
von urbandictionary.com
:

I BEG YOUR PARDON!!
I'm so sorry. It's not that sort of kant...
What!?
Never mind. Read David Hume instead!


Wem das jetzt zu sehr aus dem Zusammenhang gerissen erscheint: Es handelt sich um ein ganz normales Kennenlerngespräch, vermute ich.


Freitag, 3. April 2009

ein vormittag

Auf der Bank.

Die Bank bei der ich ein Konto habe, heißt 中国银行 (Bank of China). Dort wollte ich mich nach einer Überweisung erkundigen. Wenn aus Deutschland Geld überwiesen wird, dann landet der Auftrag zuerst bei der Hauptbank in Peking. Diese Bank leitet das Geld an die Adresse einer bestimmten Filiale weiter. Diese Filiale empfängt dann das Geld und verbucht es auf ihrem lokalen(!) Konto. Wie "föderalistisch" (eher: feudalistisch) das Bankenwesen organisiert ist, bekam ich dann heute vorgeführt.
Ich ging also heute zur Bank und gab mein "Sparbuch" (ein gelbes Heftchen, das im Großen und Ganzen nutzlos ist, aber in dem der Kontostand vermerkt werden kann) der netten Dame am Schalter. Sie zog das Heftchen durch verschiedene Apparate, lächelte und gab es mir zurück. Oh Jammer! Noch kein Geld erhalten! Und also: Fragen. Wenn das Geld irgendwo hängengeblieben ist, dann kann man es innerhalb einer bestimmten Frist noch "beanspruchen" und weitere Verzögerungen (und Kosten) vermeiden. Also fragen: Woran liegt das?

Die netten Herren, die im Moment meines Betretens der Bank ohne die Worte "Oh Gott, ein Ausländer!" sofort auf mich zugestürzt waren, waren noch anwesend und ich wandte mich vertrauensvoll an sie. Kompetente Hilfe erhoffend. Ich sagte: "Ich warte auf Geld aus Deutschland. Es ist nicht angekommen. Woran könnte das liegen?" und bat sie um Unterstützung. Man sagte mir (wie schon mehrfach bei diversen Problemen (Freischaltung Online-Banking, Austauschen der Geldkarte, etc.)), dass das nur die Zweigstelle, bei der das Konto eröffnet worden sei, wissen könne. Die Nummer sei im gelben Büchlein abgedruckt.
Ich rief also diese Nummer an und hörte ohrenbetäubend laute Araber-Musik. Ich hielt den trompetenden Lautsprecher zu dem mein Telefon nun mutiert war, etwas ratlos vor meinem Bauch in der Hand und wartete einfach nur ab. Und tatsächlich: Irgendwann endete die ohrenbetäubende Musik und ich hörte stattdessen ein lautes Rauschen und Fiepen in der Art eines Faxgeräts. Dieses Rauschen hielt ich den freundlichen Herren entgegen und sagte: "Diese Nummer funktioniert nicht." Das hatte ich zwar vorher schon gewusst (und auch gesagt), aber das Fiepen und Rauschen war schwerer zu leugnen als meine vorherigen Aussagen, die ja bis zu diesem Zeitpunkt als blosse Behauptungen verstanden werden mussten. Die Nummer funktionierte nicht. Das war bewiesen. Und nun? ...sollte ich hinfahren. Ich verzichtete darauf, darauf hinzuweisen, dass wir das Jahr 2009 schreiben und keine Boten, Kutschen und Kuriere mehr existieren und das aus gutem Grund und fragte stattdessen einfach nur nach einer anderen Nummer. Schliesslich war ich ja auf einer Filiale derselben Bank! Ich dachte, das sollte für die netten Menschen kein Problem sein, die mal kurz anzurufen und zu fragen, ob über mein Konto irgendetwas Ungewöhnliches bekannt sei.
Die beiden hilfsbereiten Herren liefen sodann los und fragten ihren Chef nach Möglichkeiten, mit ihren Kollegen in 汉口 Kontakt aufzunehmen. Der Chef hatte die nur schwer an Einfachheit (und damit Eleganz) zu übertreffende Idee, die Servicenummer der Bank anzurufen, die für Telefonbanking und Fragen aller Art zuständig ist. So eine Art bankinterner Auskunft sozusagen. Diese Nummern riefen ich und mein zuvorkommender Helfer ca. 15 Minuten lang ununterbrochen an, aber niemand ging ans Telefon. Der freundliche Herr, den ich immer mehr an meinem Problem zu interessieren versuchte, was auch gelang, rief dann die allgemeine Telefonauskunft an. Die erhaltene Nummer funktionierte ebenfalls nicht. Dann erinnerte er sich an irgendetwas. Neuer Markt... IT... Internetzeitalter... Google! und stürzte an einen Rechner. Er gab ein:
中国银行汉口支行 (Bank of China Zweigstelle Hankou) und erhielt als ersten Treffer: 中国银行大乱. Der schöne Ausdruck 大乱 setzt sich zusammen aus 大 "groß" und 乱 "Unordnung (Chaos)" – Überflüssig zu sagen, dass ich mich an dieser Stelle einigermaßen amüsiert/besänftigt geschlagen geben musste.
Die Linie nach Hankou ist die 608. Sie fährt von einer Haltestelle in ca. 20 Busminuten Entfernung von mir direkt bis an die großartige Fassade "meiner" persönlichen Zweigstelle. Na wenn das nicht glücklicher Zufall ist...?


笑墨

Einer der Wege

Wenn wir jung sind, entdecken wir Ironie.
Wenn wir begreifen, dass sie niemand versteht, Sarkasmus
Wenn wir's dann hassen, sarkastisch zu sein, dann werden wir zynisch
Und wenn wir Glück haben erleben wir's noch:
– Schmerzfrei – Wir lachen uns einfach kaputt.

PS: Zur Ehrenrettung der Bank sei bemerkt, dass 大乱 in Verbindung mit 大治 (große Ordnung) gebraucht wurde. Das stimmt mich nur noch zuversichtlicher!
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Mittwoch, 1. April 2009

"the world is..."

"...just a stage" (W. Shakespeare)
"...und wir raten raten raten" (Die Doofen)


Ein Gedicht, das lange gelegen hat. Nie zufrieden gewesen, immer gerne zu ihm zurückgekehrt. Oft versucht, es zu ändern. Immer wieder zur Ursprungsversion zurückgekehrt. Ich denke, es ist (fast) fertig! ;-)


Himmelfahrtswiese
(Gedicht für die Zukunft)

Komm lass uns hier liegen: Die Himmelfahrtswiese!
bis Ameisen Straßen über uns bauen!
Bestaunen! den Himmel – den hohen – so blauen:
Bis Nacht uns bedeckt und uns Grau überfällt
und über uns wächst, was wir teilten das Gras
oder Heu – ja-ja das mag sein, Heu!

Hinterrücks also auch über-gekippt in die Welt hier auf diese
die Feiertagswiese die grüne
So frei von Balance und so ziellos.
Erschüttert und liegengeblieben vor Glück
ja vor Glück, na vor Glück, ja-ja Glück
(ja-ja Glück...)

Was Glück ist! dass Ameisen-Säure mich anfrisst.
die Menschenwelt komme und gehe
Ich bleibe Bewusst-Sein erweitert das Loch in der Brust
durch das sich mein Denken befreit

Komm lass uns hier liegen – die Himmelfahrtswiese
bis Ameisen Strassen über uns bauen
bestaunen: den Himmel – den hohen – so blauen
bis Weiss wie der Winter uns Alles zerfällt

bis dass sich das Denken befreit

Den folgenden Satz finde ich persönlich sehr schön: Ich würde ihn gerne in dieser Form schreiben, doch dadurch würde das Schriftbild des Textes gestört.

die Menschenwelt komme / und gehe / ich bleibe / Bewusstsein / erweitert
das Loch in der Brust

durch das sich mein Denken befreit


Anm.: Bevor hier noch jemand erschreckt: Das "Loch in der Brust" ist nicht etwa eine tödliche Wunde. Es ist eher so eine Art Universalschnittstelle zum Rest. So was wie Atmen. ("Ich atme, du atmest, wir atmen, wir atmen, uns atmen, uns atmen, und du") Lol,

Ich Du Er Sie Es
(reisesplitter)

Ich atme
Du atmest
Wir atmen
Wir atmen

Uns atmet
Uns atmet
||: Und Du :||


Tja, so sieht das aus. Wenn.

PS: Was wenn die Welt eine Rückkopplung ist?
*fiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiep*

over und aus


china mal anders

wenn ein ausländer nach China kommt erlebt er folgendes:

Nice to meet you!

Daraus dass die Website unter der Rubrik "Humor" steht, dieses Verhalten aber an der Tagesordnung ist, kann ja jeder seine eigenen Schlüsse ziehen. Ich scheue seit dem Ende meiner Unikarriere noch mehr als zuvor vor jeglicher Aussage zurück. Vielleicht habe ich gelernt dass Aussagen meist nur pro forma gemacht werden. Bücher brauchen Titel. Romane eher nicht.

Ich denke dennoch darüber nach einen massiven Aufsatz über Nutzen und Funktion von Kommunikation zu schreiben. Ein Freund von mir hat es neulich fertiggebracht innerhalb von 30 Minuten erst mein Aussehen zu loben und dann wenig später denn denkwürdigen Satz zu sagen: "..., dann wäre ich sogar (er sprach von sich) noch hässlicher als du!" DA konnte ich ihn richtig gut leiden. Hahaha. Von allen mag ich die am liebsten die mein Potential mögen. Und die die sich ständig selbst widersprechen. – Das sind mir die vertrauenserweckendsten Freunde.


PS: Dieser Blog-Eintrag kommt beinahe ganz ohne Kommas aus. Leider ist er dadurch nicht ganz fehlerfrei.
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